Unter der Leitung von unserem langjährigen Revierförster Michael Hoppe und Forstwirtschaftsmeister Sven Berens, sowie dem beim Forstamt Daun im Jahrespraktikum der Forstwirtschaft befindlichen Niklas Wißkirchen, fand auf Einladung der Ortsgemeinde Dockweiler am Freitag 04. Nov. 2022 wieder die obligatorisch jährliche Waldbegehung im Forstrevier Dockweiler statt.
Ortsbürgermeister Ralf Schüller konnte neben den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern auch unseren Jagdpächter Eugen Steinfatz begrüßen.
Treffpunkt war bereits um 16:00 Uhr der Waldparkplatz zum Sauerbrunnen.
Vor Beginn des ca. 1,5-stündigen Rundganges durch den Forstbereich (Doc. 2 u. Doc.5) westlich der Bundestraße B 410 Richtung Waldkönigen gab Förster Hoppe anhand seiner Revierkarte einen Überblick über das ca. 250 Hektar große Forstrevier von Dockweiler.
Auf den 2 Stück vorgelegten Luftbildfotos aus den Jahren 1999 und 2020 konnte man deutlich den Unterschied des Wiederaufwuches auf den ehemaligen Windwurfflächen durch die Naturverjüngung feststellen.
Während des Rundganges folgten zahlreiche Informationen über den derzeitigen und den geplanten Holzeinschlag, die aktuellen Waldschäden durch den Borkenkäferbefall der Fichtenbestände in Rheinland- Pfalz und bezogen auf den Gemeindewald von Dockweiler.
Durch den im Umbruch befindlichen Waldumbau zum Mischwald durch Naturverjüngung konnte Förster Hoppe im Dockweiler Wald im Verhältnis zu anderen Revieren im Kreis Daun wenig Borkenkäferbefall feststellen.
Dieser trat nur punktuell in kleinen Baumgruppen auf, die dann umgehend eingeschlagen wurden. Die genauen Standorte der schadhaften Fichten werden heutzutage mit einer speziellen GPS-App per Handy erfasst und zur weiteren Bearbeitung an die Forstverwaltung bzw. Forstarbeiter übermittelt.
Entstandene Lichtungen werden dann mit tiefwurzelnden Baumarten, wie z.B. Tannen oder Douglasien und mit geeigneten, hitzebeständigen Laubbäumen, etc. aufgeforstet und durch Schutzmaßnahmen vor Verbiss gesichert.
Ein weiterer Grund für einen zügigen Waldumbau von Fichten-Monokulturen zu Mischwälder mit Laubbäumen wie z.B. Buchen, Eichen, Erlen, etc. ist der zunehmende Klimawandel mit längeren Trockenfasen und den dann folgenden Starkregenereignissen. Hierdurch ist der Wald einem gewissen Stress ausgesetzt den die einzelnen Baumarten unterschiedlich gut verkraften. Auch sollen die Nadelbäume im Bereich der Bachläufe Zug um Zug durch geeignetere Laubhölzer ersetzt werden.
Zum Schutz der Jungpflanzen vor Wildverbiss und für einen geraderen Aufwuchs empfiehlt Förster M. Hoppe, wie jedes Jahr angesprochen, eine konsequente Bejagung des Forstrevieres. Das ist jedoch auch aus Sicherheitsgründen wegen dem teilweise dichtem Bewuchs nicht ungefährlich.
Mit dem Einsetzen der Dunkelheit endete dann für alle Beteiligten eine informative Waldbegehung die dann künftig zur Entscheidungsfindung im Gemeinderat beitragen wird.
Wieder zurück am Treffpunkt Waldparkplatz angekommen bat Ortsbürger Ralf Schüller alle Anwesenden sich noch eine Örtlichkeit am „Rast- und Infoplatz“ an der Brücke vor dem Sportplatz anzusehen.
Dort beim letzten Tageslicht angekommen, wurde dann die „Katze aus dem Sack“ gelassen.
Auf Grund der Tatsache das unserer langjähriger Revierförster Michael Hoppe am heutigen Tag, Freitag den 04. Nov. 2022, mit dem Gemeinderat und dem Bürgermeister, etc. seine letzte Waldbegehung im Forstrevier Dockweiler durchgeführt hat und er im Februar 2023 in den wohlverdienten Ruhestand als Revierförster beim Forstamt Daun gehen wird, wurde Herrn Hoppe von der Ortsgemeinde Dockweiler als Dank und Anerkennung für seine 25-jährige Arbeit im Forstrevier Dockweiler neben dem „Rast- und Infoplatz“ eine „Wildbirne“ als junger Hochstamm gepflanzt und Ihm persönlich gewidmet.
Von diesem außergewöhnlichen, aber naturnahem Abschiedsgeschenk zeigte sich Herr M. Hoppe emotional sehr ergriffen und bedankte sich bei den Vertretern der Ortsgemeinde für die Gute und konstruktive Zusammenarbeiten während seiner 25-jährigen Tätigkeit als Revierförster des Gemeindewaldes von Dockweiler.
Anlässlich der Verabschiedung von Revierförster Michael Hoppe und als Abschluß der diesjährigen Waldbegehung waren alle Anwesenden von der Ortsgemeinde noch zu einem kleinen Umtrunk ins Gemeindehaus eingeladen.
Nachfolgend noch einige Fotos von der Waldbegehung und Verabschiedung:
Text: Siegfried Schüller
Fotos: Siegfried Schüller, Niklas Wißkirchen
Waldbegehung
Verabschiedung von Revierförster Michael Hoppe