Die Pfarrkirche St. Laurentius in Dockweiler hat wieder eine vierte Glocke anlässlich des 600-jährigen Glockenjubiläum der ältesten Glocke „Maria“ von Anno 1419
Am Kirmessonntag 18. August 2019 um 10:30 Uhr feierte die Kirchengemeinde der Pfarrei Dockweiler nicht nur das Hochamt anläßlich des Kirchweihfestes (Kirmes) von St. Laurentius, sondern auch die Segnung der vierten Kirchenglocke die am Sonntag den 15. September 2019 im Rahmen eines feierlichen Hochamtes mit anschl. Glockenfestes gemeinsam mit der dann 600 Jahren ältesten Glocke im Quartett erklingen wird.
Die Glocke aus dem Jahre 1859, geweiht dem Hl. Karl Borromaeus, hing vorher im freistehenden Glockenturm des Priesterseminares in Trier der vor einigen Jahren wegen statischer Mängel abgerissen wurde. Zukünftig wird Sie als Dauerleihgabe des Bistums Trier im neu renovierten Kirchturm der Kirche St. Laurentius ihren Dienst tun.
Nachfolgend einige Fotos der Segnung der 4. Kirchenglocke in der Pfarrkirche St. Laurentius durch Pastor Ludwig Hoffmann. Im Anschluß an das Hochamt hatten die Kirchenbesucher die Gelegenheit die Glocke mittels Anschlagen mit dem Hammer zum Klingen zu bringen.
Mit der Innenrenovierung des Glockenturmes fanden in diesem Sommer 2019 die vor Jahren unter dem ehemaligen Pastor Robert Florin begonnene Generalsanierung der Pfarrkirche St. Laurentius ihren Abschluss. Wesentlicher Bestandteil der Turmsanierung war die Sanierung der vorhandenen bzw. der Einbau einer zusätzlichen Podestebene mit sicheren Geländerumwehrungen und Treppenaufgängen. Bis dato konnte ein Zwischenbereich des Turmes bis zur Glockenstube nur über eine extrem lange Anstellleiter erreicht werden.
Als Höhepunkt und Abschluss der Gesamtsanierung der Kirche sollte die Vervollständigung des Glockengeläutes im Kirchturmes mit der fehlenden vierten Glocke erfolgen. Diese ist aus nicht genau bekannten Gründen in früherer Zeit aus dem Glockenstuhl entfernt worden. Seitdem war der 4. Platz im Glockenstuhl verwaist.
Da die älteste Glocke im Turm mit dem Namen „Maria“ aus dem Jahre 1419 in diesem Jahr 600 Jahre alt wird, war es der Wunsch der Pfarrgemeinde zum Glockenjubiläum eine vierte Glocke zu installieren um das Quartett wieder zu vervollständigen. Ursprünglich dachte man daran eine neue Glocke gießen zu lassen. Doch als man aus dem Bestand des Bistums Trier, eine zu den anderen drei Glocken im Klangton passende Glocke als Dauerleihgabe angeboten bekommen hatte, war die Entscheidung für die Glocke zum „Nulltarif“ schnell gefallen.
Die Glocke wurde kurzerhand in Trier abgeholt, gereinigt und dann an einem provisorisch aufgestellten Metallgestell im Mittelschiff der Pfarrkirche St. Laurentius vorübergehend aufgehangen. Die Segnung der Glocke erfolgte im Hochamt am Kirmessonntag Mitte August durch Pastor Hoffmann. Dort konnte sie dann noch ca. 3 Wochen besichtigt werden.
In der Woche vor dem geplanten Glockenfest zum 600-jährigen Glockenjubiläum der ältesten Glocke wurde die neue vierte Glocke durch die Mitarbeiter der Glockengießerei Schmitt aus Brockscheid mittels Flaschenzug im Glockenturm hochgehievt und neben den drei anderen Glocken an ihrem neuen Platz am Glockenstuhl montiert.
Am Sonntag den 15. September 2019 war es dann soweit. Im feierlichen Hochamt wurden gleichzeitig zwei Jubiläen gefeiert. Zum einen das Glockenjubiläum und zum anderen die Goldkommunion des Jahrgang 1969. Mitgestaltet wurde das Hochamt durch den Musikverein Dreis-Brück unter der Leitung von Mathias Peter.
Das neue Glockengeläut aus den vier Glocken wurde von Pastor Ludwig Hoffmann den Kirchenbesuchern im Rahmen der Festpredigt in einer besonderen Form einzeln vorgestellt.
Die Glocken wurden nun beginnend mit der neuen 4. Glocke wie folgt beschrieben:
- Sie ist jetzt mit 175 kg die kleinste unter den 4 Glocken, die 1859 von den Gebr. Mabilon in Saarburg gegossen wurde. Dem Hl. Karl Borromaeus geweiht, hat sie den Schlagton, das 2-gestrichene „d“. Dann erklang zum ersten Mal die neue Glocke.
- Auch von der bisher jüngsten aus dem Jahre 1514 stammenden und gleichzeitig mit 900 kg schwersten Glocke in unserem Turm kennen wir den Glockengießer: Dederich Wolf von Prüm. Die Aufschrift der Glocke trägt eine Widmung an Maria, aber auch an die Heiligen Laurentius und Hubertus. Mit dem Schlagton „f eins“ klingt das so … die Glocke erklingt.
- Anno 1422 wurde von einem nicht bezeichneten Glockengießer die bisher mit 350 kg kleinste Glocke gegossen, die der Hl. Helena gewidmet ist. Ihr Schlagton ein -gestrichenes „c“ und in der Reihenfolge der Glocken mit der Nummer drei bezeichnet hört sich so an. … die Glocke erklingt.
- Die Marien-Glocke mit dem Schlagton ein gestrichenes „a“ wurde mit 400 kg im Jahre 1419 von einem nicht bekannten Glockengießer gegossen und ist 600 Jahre alt. Wir können somit in diesem Jahr ein denkwürdiges Glockenjubiläum feiern, in das unser Geburtstagskind mit einstimmt. … die Glocke erklingt.
Im Anschluß an das Hochamt waren alle Kirchenbesucher eingeladen bei einem gemütlichen Beisammensein für ein paar Stunden gemeinsam das Glockenjubiläum zu feiern. Hierzu waren auf dem Kirchvorplatz Tische und Bänke zum Verweilen aufgestellt und der Musikverein Dreis-Brück spielte zur Unterhaltung auf. Für das leibliche Wohl wurden zur Stärkung Pizzagebäck und verschiedene Getränke gereicht.
Nach dem Mittagläuten mit allen Glocken bestand die Möglichkeit in kleinen Gruppen von 4-6 Personen unter fachkundiger Führung des Architekten Roland Thelen und Reinhold Gerhards den Kirchturm zu besteigen um die 4 Glocken im Glockenstuhl zu besichtigen.
Nachfolgend einige Fotos vom 600-jährigen Glockenjubiläum.
Text: Siegfried Schüller
Fotos: Siegfried Schüller u. Reinhold Gerhards