Rückblick Gefallenenehrung am 25. November 2023

Am Samstag, 25. November 2023, fand  die Gedenkfeier für die Gefallenen und Vermissten der Pfarrei statt. Vor dem Kriegerdenkmal auf dem Friedhof legten Abordnungen der Feuerwehren aus Betteldorf, Dreis-Brück und Dockweiler einen Kranz nieder. Musikalisch wurde die Feier vom Musikverein Dreis-Brück gestaltet. Diesem und den Angehörigen der Feuerwehren und der Bundeswehr sei herzlich für ihre Teilnahme und Mitwirkung gedankt.

Ralf Schüller
Ortsbürgermeister

Rede des Ortsbürgermeisters Ralf Schüller

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Der November ist der Monat, in dem wir unserer verstorbenen Angehörigen in besonderer Weise gedenken.

Gedenken heißt,

  • wir haben euch nicht vergessen,
  • wir wollen aus der Vergangenheit lernen,
  • und den Mut aufbringen, es nie wieder zuzulassen.

So fügt sich der heutige Tag, an dem wir der gefallenen Soldaten und Zivilisten der beiden großen Weltkriege in besonderer Weise gedenken, in die Gedenktage der großen Kirchen ein.

17 Millionen Menschen ließen zwischen 1914 bis 1918 im 1. Weltkrieg ihr Leben. Die Zahlen des 2. Weltkrieges mit rund 60 Millionen Toten, und davon die meisten Zivilisten, übersteigt bei Weitem unsere Vorstellungskraft.

Heute gedenken wir aller Toten von Krieg und Gewaltherrschaft; deutschland- und weltweit. Doch in diesem Jahr denken wir im Besonderen an die Kriegstoten und Ihre Angehörigen in der Ukraine, sowie im Nahen Osten. Wir sehen täglich besorgniserregende Bilder, wie Städte zerbombt werden, wie Hunderttausende über Nacht obdachlos sind und ihre Heimat verlassen müssen.

Hier möchte ich an ein Zitat des deutschen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel erinnern. Er sagte: ,,Wir lernen aus der Geschichte, dass wir überhaupt nichts lernen“. Sollte dies etwa der Wahrheit entsprechen?

Lernen wir tatsächlich nichts aus unseren Fehlern? Sind wir daher gezwungen, sie immer und immer wieder neu zu begehen? Wenn man sich die Weltgeschichte gerade in jüngster Zeit ansieht, scheinen wir wohl wirklich aus der Vergangenheit nichts gelernt zu haben.

Sollte sich nicht gerade deshalb auch die jüngere Generation noch mehr mit den wichtigen Themen unserer Geschichte, wie z. B. Krieg, Gewalt und deren Auswirkung, Schicksale von Soldaten und Zivilopfern näher beschäftigen? Es wäre sinnvoll! Denn diese Thematik ist eng verbunden mit gegenwärtigen und zukunftsweisenden Themen wie Vorurteilen, Ver­ ständigung, Versöhnung, Toleranz, Menschenwürde und Frieden.

Lasst uns still und nachdenklich werden, wenn wir zunächst der  Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges gedenken, deren Namen an unserem Kriegerdenkmal eingemeißelt sind.

Gräber und Gedenkstätten der Opfer an Krieg, Gewalt und Terror sind nicht nur Mahnmale, sondern auch ein Vermächtnis für Frieden und Achtung vor dem Leben der Menschen. Wir brauchen einen Tag wie heute, um daran erinnert zu werden, das Frieden keine Selbst­ verständlichkeit ist.

Im Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und aller Verstorbenen die auf unserem Friedhof ruhen, legen wir nun im stillen Gedenken einen Kranz nieder.

Fotos: Siegfried Schüller